Statt Toskana: Dieses Italien fühlt sich echter an – und kostet nur die Hälfte
- Susanne Kremer
- 5. Aug.
- 5 Min. Lesezeit

Wenn Du beim Wort Italien automatisch an die Toskana denkst, dann wirst Du jetzt gleich Deinen inneren Kompass neu ausrichten. Denn irgendwo zwischen Zypressen, Pasta und Dolce Vita liegt ein kleiner, oft unterschätzter Schatz: Umbrien.
Genauer gesagt: Assisi und Perugia. Zwei Städte, die mich so überrascht haben, dass ich fast schon überlege, ob ich das hier überhaupt verraten soll.
Denn Umbrien schmeckt – nach Trüffeln, Croccante und heißen Espressi in verträumten Altstadtbars. Und das zu Preisen, bei denen Dir im besten Sinne der Cappuccino aus der Hand fällt.
Assisi – zwischen Himmel, Heiligen und Haselnusskrokant
Fresken, die Geschichten erzählen – das Deckengewölbe der Basilika lässt Dich staunen wie beim ersten Museumsbesuch als Kind
Assisi, Stadt des heiligen Franziskus, empfängt Dich mit einer solchen Stille und Schönheit, dass man fast ehrfürchtig flüstert. Die berühmte Basilika San Francesco ist UNESCO-Welterbe und zählt mit ihren Giotto-Fresken zu den kunsthistorischen Highlights Italiens. Und auch fotografisch: ein Traum.
Kennst Du das, wenn ein Ort einfach still wird – obwohl Touristen drumherum wuseln?So ging’s mir in Assisi.

Der Anblick von unten – Assisi liegt nicht nur auf dem Hügel, sondern auch irgendwie näher am Himmel
Sobald ich auf dem Platz vor der berühmten Basilika San Francesco stand, war alles andere weg. Die Luft, das Licht, sogar die Stimmen – als hätte irgendwer kurz auf „Mute“ gedrückt. Und dann diese Basilika! Majestätisch und doch so menschlich. Vielleicht liegt’s am heiligen Franz von Assisi, der hier begraben liegt. Oder an den farbenprächtigen Fresken, die bis unter die Gewölbe leuchten. Ich stand einfach nur da und dachte: So fühlt sich Frieden an.
Knusprig, süß und typisch umbrisch: Croccante und Rocciata – perfekter Proviant für eine Fotosafari durch Assisi.
Ein Traum in Pastell: Diese Meringue-Stäbchen sehen aus, als hätte ein Einhorn Geburtstag gefeiert.
Ein Schokotraum mit Geschichte – dieser Kuchen schmeckt nach dunkler Schokolade, Espressoduft und einem Hauch Nostalgie
Tradition seit 1860: Die Pasticceria Sandri ist eine süße Institution am Corso Vannucci.
Und während ich innerlich noch meditierte, hat mein Bauch plötzlich das Kommando übernommen. Zeit für Süßes. Und Umbrien kann süß!Ich habe mich einmal quer durch die Auslagen der kleinen Pasticcerien geschlemmt: von Croccante artigianale – dieser sündhaft knusprigen Krokantplatte mit Mandeln – bis hin zur Rocciata, einem Strudel mit Früchten, Pistazien oder Schokolade. Wenn Du Glück hast, bekommst Du auch noch einen Spiedino di meringa – diese bunten Baiserspieße, die so aussehen, als hätte ein Einhorn Geburtstag.
Kleiner Tipp: Gleich ums Eck der Basilika liegt das Ristorante San Francesco, liebevoll dekoriert, mit kleinen Engeln auf dem Schild und Blumenkübeln davor. Allein fürs Foto lohnt’s sich. Aber der Kaffee ist auch nicht übel.


Perugia – Schokolade, Studenten & steinerne Stille
Perugia liegt wie ein Krönchen auf einem Hügel. Die Altstadt ist ein herrliches Labyrinth aus Gassen, Bögen, Treppen und kleinen Plätzen – und genau das richtige für alle, die sich gern verlaufen, um Schönes zu entdecken.
Nur etwa 30 Minuten Fahrt und Du bist in Perugia, der Hauptstadt Umbriens. Und ich sag’s gleich: Perugia hat Niveau. Nicht dieses aufgesetzte, sondern das echte. Kopfsteinpflaster, alte Steinmauern, studentisches Flair und dazwischen ein Hauch von Schokoladenduft.
Denn ja: Perugia ist die Stadt der Schokolade. Heimat der berühmten Baci Perugina und jedes Jahr Gastgeber des internationalen Eurochocolate Festivals. Aber auch abseits vom Festival findest Du feine Schokoladenshops – zum Beispiel den „Chocostore“, wo die Schaufenster puppenverliebt dekoriert sind, und die Auslagen aussehen wie die süßeste Versuchung seit es Kalorien gibt.
Was mich wirklich begeistert hat?

Die Via dell’Acquedotto. Eine alte römische Wasserleitung, die heute wie eine Brücke durch die Altstadt führt. Du läufst über antike Bögen und unter Dir liegen bunte Häuser mit grünen Fensterläden – ein echtes Fotoparadies!
Die Piazza IV Novembre ist das Herz der Stadt, mit dem imposanten Palazzo dei Priori und dem Brunnen Fontana Maggiore. Tagsüber tummeln sich hier Studenten, Omas, Schulklassen – abends wird’s ruhiger, fast magisch. Ich hatte das Glück, zur blauen Stunde da zu sein – die Piazza war wie verzaubert. Und ich? Ich hab meine Kamera kaum mehr aus der Hand gelegt.
Piazza IV Novembre, Perugia
Wenn die Sonne geht und die Lichter angehen – der Platz wirkt bei Nacht fast magisch.
Umbrien ist mehr als nur eine Alternative
Was mich an Umbrien so berührt hat, ist diese Ehrlichkeit. Nichts ist auf Hochglanz poliert, alles fühlt sich gelebter an. Die Menschen grüßen Dich, ohne dass Du in der Boutique was kaufen musst. Das Essen ist grandios – und Du zahlst keine Toskana-Preise. Die Fotos, die ich mitgebracht habe, gehören definitiv zu meinen Lieblingen der letzten Jahre.

Und ehrlich gesagt: Ich überlege, ob ich nächstes Mal gar nicht erst in die Toskana weiterreise.Warum auch? In Assisi habe ich Ruhe gefunden. In Perugia Inspiration.Und beides zusammen – für die Hälfte des Preises.

Warum September die beste Zeit für Umbrien ist
· Weniger Touristen als im Sommer, aber noch volles Leben auf den Straßen
· Angenehme Temperaturen (meist um die 24 °C), perfekt zum Schlendern und Fotografieren
· Weinlese-Zeit! Mit regionalen Festen, Märkten und kulinarischen Highlights
· Günstiger: In kleinen Trattorien gibt’s Menüs, für die Du in Florenz das Doppelte zahlst
· Sanftes Licht: Ideal für alle, die mit Kamera oder Handy unterwegs sind
Meine Reisetipps für Dich:
Reisetipps für Deinen September-Trip nach Umbrien
· Beste Reisezeit: Anfang bis Mitte September – sonnig, aber nicht mehr zu heiß
· Anreise: Flug nach Rom oder Florenz, dann mit Zug oder Mietwagen (ca. 2 Std.)
· Empfohlene Aufenthaltsdauer: 2–3 Nächte in Perugia, 2 Nächte in Assisi
· Unterkunftstipp: Kleine Boutiquehotels oder B&Bs mit Ausblick auf die Hügel – viele davon noch bezahlbar!
· Must-pack: Bequeme Schuhe – Altstadt = Kopfsteinpflaster und viele Stufen
· Mitbringen: Schokolade, Croccante, ein kleines Olivenöl oder Keramik aus Assisi
Fotospots:
– Assisi: Oberer Platz der Basilika bei Sonnenaufgang und zur Blauen Stunde
– Perugia: Via dell’Acquedotto & Piazza IV Novembre bei Nacht
– Und unbedingt ein Foto von den Meringues machen. Die sind wie Zuckerwatte für die Kamera.
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